Suchmaschinenoptimierung Die eigene Webseite besser bei Google platzieren

SEO-Maßnahmen können Handwerksbetrieben helfen, besser im Netz gefunden zu werden. Doch wer sich Hilfe holt, sollte bei der Auswahl der SEO-Agentur genau hinschauen.

Hendrik Stüwe

Eine schöne Homepage nutzt Handwerkbetrieben nur, wenn sie besucht wird. Um gefunden zu werden, müssen Betriebe einige SEO-Strategien beachten. - © Marco2811/Fotolia.com

Eine schöne Homepage nutzt Handwerkbetrieben nur, wenn sie besucht wird. Dafür sorgt SEO (search engine optimization). Bei der Suchmaschinenoptimierung unterscheiden Spezialisten zwischen Off- und OnPage-Optimierungen.

Ersteres findet außerhalb der Webseite statt. Das sind beispielsweise Verlinkungen auf anderen Webseiten, die auf die eigene Homepage verweisen, die sogenannten Backlinks. Oder Eintragungen in das Verzeichnis von Suchmaschinen. Als ein Hauptinstrument, um für mehr Relevanz im Netz zu sorgen, wird Google AdWords verwendet. Bisherige SEO-Erfolge können damit veranschaulicht werden.

OnPage-Optimierung betrifft hingegen den Inhalt und Aufbau der Homepage. Keywords in Überschriften und Texten, Strukturen oder die Benutzerfreundlichkeit spielen für Suchmaschinen eine wichtige Rolle. Je häufiger und genauer die Suchmaschine den Internetauftritt  "crawlt" – also die Webseite besucht und deren Inhalte analysiert –, desto mehr rutschten Friseure, Bäcker & Co mit ihren Betrieben im Ranking nach oben.

Richtungsweiser im Web-Wirrwarr

"Das Internet können sich Handwerker wie einen großen Wald vorstellen, in dem ein Haus, in dem Fall die Werkstatt oder der Betrieb, gefunden werden muss", erklärt Werbespezialist Falko Keller. Das Ziel: Ist ein Kunde auf der Suche nach einem Schreiner oder SHK-Betrieb, sollte die Firma mit einem SEO-optimierten Internetauftritt oben auf der Google-Ergebnisliste stehen. Sofern sich die Fachmänner in der Nähe des Suchenden befinden. "Gerade für Handwerksbetriebe muss die umliegende Region im Fokus stehen", betont Keller.

Auf dem Weg zur richtigen Agentur sollten Inhaber von Handwerkbetrieben zunächst klären, wer angesprochen werden soll. Die Zielgruppe in alle Richtungen gestreut zu suchen, ist ineffizient und kann hohe Kosten verursachen. "Die Zielgruppe sollte so weit wie möglich zugespitzt werden, sodass Agenturen die Website oder Backlinks bestmöglich positionieren können", rät Falko Keller.

Netzwerk aktivieren

Anschließend ist es empfehlenswert, im Bekanntenkreis oder bei Geschäftspartnern nachzufragen, welche Erfahrungen diese mit SEO-Agenturen gemacht haben. Dabei sind Positiv- als auch Negativerfahrungen von Bedeutung, um sich ein Bild zu machen und bei der Auswahl Fehler zu vermeiden. Besteht eine Empfehlung, sollte im nächsten Schritt geklärt werden, ob die Agentur für das Projekt geeignet ist.

"Oft hilft ein Blick auf die Referenzen des SEO-Anbieters“, sagt Ralf Wendland. Der Werbefachmann empfiehlt zudem, die Auswahl der Agenturen auf Branchenkenntnisse, Renommee und den Auftritt zu überprüfen.

Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf die Online-Reputation der Agentur. "Es gibt viele Anbieter imSEO-Bereich, die durch ihr bisheriges Auftreten ihren Ruf beschädigt haben", so Wendland.

Ist die Vorauswahl getroffen, können Chefs bei einem Erstgespräch alle offenen Fragen und Punkte klären und prüfen, ob die Agentur für eine Zusammenarbeit in Frage kommt. Zu vermerken ist: "Die größte Agentur ist nicht immer die Bessere", sagt Keller.

Investitionen, die sich auszahlen

Geht es um die preislichen Verhandlungen, klaffen Meinungen von Marketingexperten auseinander. Hier ist zu unterscheiden, ob es um einmalige Optimierungen einer Homepage geht oder, ob On- und OffPage-Anpassungen stetig aktualisiert werden sollen.

Für die einmalige Optimierung fallen im Schnitt 700 Euro Kosten an. "Je nach Größe und Struktur der Homepage, können die Preise variieren", erklärt Agenturleiter Keller. Allerdings sollte die SEO auf längere Sicht angepasst werden. "Die Algorithmen von Google ändern sich ständig, daher lohnt es sich, den Betrieb auf Suchmaschinen-Bedürfnisse anzupassen", fügt Wendland hinzu.

Hier sollten circa 250 Euro pro Monat für einen spürbaren Erfolg kalkuliert werden. Eine Optimierung ist aufwändig und benötigt Zeit. Gerade bei Handwerkern, die Kunden in der Region ansprechen. Nach vier bis sechs Monaten sollte dann aber ein spürbarer Aufstieg im Ranking wahrzunehmen sein.

Unseriöse Anbieter erkennen

Doch Achtung! Es gibt, wie in jeder Branche, auch hier schwarze Schafe. "Erfolgsversprechen und schlaue Marketingreden sollten mit Vorsicht betrachtet werden", warnt Keller.

Inzwischen gibt es zahlreiche Workshops, Seminare oder sonstige Veranstaltungen, wonach sich Teilnehmer zu Marketingexperten zählen und gefährliches Halbwissen anbieten.

Natürlich gibt es Talente, die einen Riecher für die richtige Platzierung des Kunden im Netz haben. "Zwei Drittel haben dies allerdings nicht", urteilt Ralf Wendland kritisch. Das Geld ist dann weg, der Erfolg bleibt aus und die Enttäuschung ist groß.