Wer den Meister macht, verdient danach mehr Geld. In manchen Gewerken ist der Unterschied jedoch größer als in anderen. Wer nach dem Meister 40.000 Euro im Jahr verdient und in welchen Berufen es kaum Unterschiede zwischen Meister und Geselle gibt.
Wo verdient man besonders gut im Handwerk? Das Vergleichsportal Gehalt.de hat zwölf Berufe im Handwerk untersucht und den Elektroniker mit Meistertitel als Spitzenreiter identifiziert. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung beträgt sein jährliches Einkommen im Median 36.000 Euro. Durch einen Meistertitel steigt es auf 44.800 Euro und erhöht sich damit um mehr als 8.700 Euro.
Auch Zimmerer (40.100 Euro), Maurer (40.300 Euro) oder Dachdecker (40.300 Euro) können als Meister mit ihrem Einkommen die 40.000-Euro-Grenze überschreiten. "Für Handwerker, die beruflich aufsteigen oder Führungsaufgaben übernehmen möchten, ist der Meistertitel auf jeden Fall zu empfehlen", erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Größter Unterschied bei den Goldschmieden, kleinster bei den Friseuren
Im Friseurhandwerk sind die Löhne hingegen am niedrigsten: Nach der Ausbildung liegt das Einkommen bei knapp 21.800 Euro und mit Meistertitel bei 24.200 Euro – somit beträgt der Gehaltszuwachs 10,9 Prozent (2.400 Euro). Es ist im Vergleich die schwächste Entwicklung durch den Meistertitel. Im Mittelfeld bewegen sich beispielsweise die Gehälter von Lackierern: Diese bekommen nach einer Ausbildung 30.200 Euro und mit Meistertitel 35.700 Euro jährlich (plus 18,2 Prozent).
Den prozentual größten Sprung durch die Weiterbildung ermittelte Gehalt.de bei Goldschmieden. Nach der Ausbildung erhalten Goldschmiede 26.800 Euro. Ein Meister verdient mit 33.700 Euro 25,4 Prozent mehr als die Kolleginnen und Kollegen ohne den Titel.
Gehälter im Handwerk nach Ausbildungshintergrund (Angaben in Medianwerten)
Berufe | Mit Ausbildung | Mit Meistertitel | Gehaltssprung | Gehaltssprung in Prozent |
Elektroniker | 36.043 Euro | 44.799 Euro | 8.756 Euro | 24,3 Prozent |
Fleischer | 27.016 Euro | 33.859 Euro | 6.843 Euro | 25,3 Prozent |
Goldschmied | 26.839 Euro | 33.651 Euro | 6.812 Euro | 25,4 Prozent |
Dachdecker | 33.695 Euro | 40.324 Euro | 6.629 Euro | 19,7 Prozent |
Zimmerer | 33.565 Euro | 40.102 Euro | 6.537 Euro | 19,5 Prozent |
Lackierer | 30.169 Euro | 35.665 Euro | 5.496 Euro | 18,2 Prozent |
Maurer | 34.844 Euro | 40.256 Euro | 5.412 Euro | 15,5 Prozent |
KFZ-Mechatroniker | 29.836 Euro | 34.998 Euro | 5.162 Euro | 17,3 Prozent |
Bäcker | 24.629 Euro | 28.929 Euro | 4.300 Euro | 17,5 Prozent |
Tischler | 30.270 Euro | 34.285 Euro | 4.015 Euro | 13,3 Prozent |
Kosmetiker | 22.045 Euro | 24.509 Euro | 2.464 Euro | 11,2 Prozent |
Friseur | 21.813 Euro | 24.191 Euro | 2.378 Euro | 10,9 Prozent |
"Der erworbene Meistertitel macht sich nicht immer im Gehalt signifikant bemerkbar. Er ermöglicht aber die Gründung eines eigenen Unternehmens, was sich in der aktuellen Situation des starken Fachkräftemangels besonders auszahlt", sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Der Zentralverband des Handwerks geht aktuell von 250.000 offenen Stellen in der Branche aus. Davon sind unter anderem die Bereiche Sanitär, Heizung, Elektronik und das Lebensmittelhandwerk betroffen. "Handwerksberufe können jungen Menschen heute hervorragende Karriereperspektiven bieten. Eine Handwerksausbildung ist im Grunde eine Jobversicherung", sagt Wollseifer.
Über die Studie
Gehalt.de analysierte 11.474 Vergütungsangaben der vergangenen 12 Monate von Beschäftigten in Deutschland aus zwölf ausgewählten Handwerksberufen. Es handelt sich hierbei um die Daten von Fach- und Führungskräften. Zudem haben die Analysten ermittelt, wie sich das Gehalt nach dem Erwerb des Meistertitels erhöht. Die Gehaltsangaben sind als Medianwerte ausgewiesen. dhz